Das nationale Emissionsregister nimmt nicht nur Unternehmen in Mexiko in die Pflicht ihre Emissionen zu berichten, sondern auch den öffentlichen Sektor. Die Mexikanisch-Deutsche Klimaallianz unterstützt bei der Entwicklung von Instrumenten zur Berichterstattung.

Seit August 2015 sind alle Unternehmen, die mehr als 25.000 tCO2 eq jährlich ausstoßen, dazu verpflichtet, ihre Emissionen an das nationale Emissionsregister (RENE) zu berichten. Dies gilt allerdings nicht nur für den Privatsektor, sondern auch für Akteure des öffentlichen Sektors auf föderaler und subnationaler Ebene, wie zum Beispiel die Regierung des Bundesdistrikts Mexiko-Stadt (Distrito Federal, DF).

Die Regierung des Distrito Federal zählt 84 Ministerien, die verschiedene Funktionen erfüllen. Jedes Ministerium muss seinen Stromverbrauch sowie den Kraftstoffverbrauch feststellen und an das RENE berichten. Dies ist im Artikel 3 des Allgemeinen Klimaschutzgesetzes festgelegt.

Die Gesamtverantwortung für die korrekte Berichterstattung der Regierung des Distrito Federal hat das Umweltministerium (SEDEMA) inne. Um sicherzustellen, dass die Informationen zu den emittierten Treibhausgasen aus den Ressorts korrekt an das RENE geliefert werden, hat SEDEMA die Mexikanisch-Deutsche Klimaallianz der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH konsultiert. Die Klimaallianz hat Mexiko schon vorher bei der Umsetzung des nationalen Emissionsregisters unterstützt, beispielsweise durch Fortbildungsmaßnahmen.

Zwischen November und Dezember 2015 arbeitete ein von der GIZ organisiertes Expertenteam gemeinsam mit SEDEMA an dem Emissionsbericht für das Register. Die Ergebnisse zeigen, dass die Regierung des Bundesdistrikts zwischen Ende Oktober und Ende Dezember 2014 insgesamt 159.397,95 tCO2eq emittiert hat. Als größter Emittent von Treibhausgasen wurde der Transportsektor identifiziert. Dies deckt sich auch mit den Daten des Emissionsprofils auf nationaler Ebene, wo Verkehr die grösste Emissionsquelle darstellt. Gleichzeitig gibt es hier das größte Einsparungspotential.

In Zusammenarbeit mit dem Expertenteam wurden zusätzlich Instrumente entwickelt, die es SEDEMA erlauben, zukünftig ohne Unterstützung von aussen Emissionen zu berechnen und an das Register zu berichten. Außerdem können so weitere Einsparungspotentiale für Energie und Kraftstoff leichter erkannt werden. Die Instrumente können nach Abschluss der Beratung durch die GIZ von SEDEMA selbständig verwendet werden und garantieren so die Nachhaltigkeit des Experteneinsatzes. Die Regierung des Distrito Federal kann nun ihre Berichtspflicht erfüllen und steuert gleichzeitig dazu bei, dass Mexiko sein nationales Emissionsregister aufbauen kann, als möglicher erster Schritt auf dem Weg zu einem nationalen Emissionshandel.