Die Klimakonferenz in Paris hat zum Jahresende Politiker, Klimaexperten und die interessierte Öffentlichkeit in Atem gehalten. Neben Paris Agreement und High Ambition Coalition hatten Staaten wie Mexiko und Deutschland aber auch Gelegenheiten, bilateral ihre Zusammenarbeit zu vertiefen.

Nach 25 Jahren UN-Klimadiplomatie haben die Regierungen der Welt während der Klimakonferenz in Paris zum ersten Mal einen umfassenden Vertrag verabschiedet, der Klimaschutzbeiträge von allen Staaten vorsieht: Das Paris Agreement. Auf dem Weg zu diesem bahnbrechenden Ergebnis spielte die sogenannte High Ambition Coalition eine zentrale Rolle.

Während der UN-Klimakonferenz in Paris (COP 21) ist ein breites Bündnis für ein anspruchsvolles Klimaschutzabkommen gebildet worden. Die “Koalition des hohen Anspruchs” (“High Ambition Coalition”) ist ein Schulterschluss von mehr als 90 Ländern, die sich dafür einsetzten, das angestrebte Ziel von einer Begrenzung des Temperaturanstiegs durch den Klimawandel von 2 Grad auf 1.5 Grad Celsius herabzusetzen. Das Besondere: In der High Ambition Coalition sind sowohl Industrie- wie auch Entwicklungsländer, große wie auch kleine Emittenten von Treibhausgasen vertreten. Auch Deutschland und Mexiko waren Mitglied.

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Quelle: UNFCCC Flickr-Account via https://unfccc.int/press/multimedia/photo_desk/items/2775.php

Die Verhandlungen wurden trotz des engen Zeitplans auch für bilaterale Gespräche zwischen beiden Ländern genutzt. Mexiko und Deutschland arbeiteten schon vorher eng zum Thema Klimaschutz zusammen und tauschen Wissen und Best Practices zu Minderung von Emissionen und zur Anpassung an den Klimawandel aus. Auf der Klimakonferenz bestärkten Bundesumweltministerin Barbara Hendricks und ihr mexikanisches Pendant Rafael Pacciano erneut die bi- und multilaterale Klimakooperation Deutschlands und Mexikos.

Mexiko plant seine Emissionen um 22 Prozent (mit internationaler Unterstützung bis zu 36 Prozent) bis 2030 gegenüber dem Baseline-Szenario zu senken. Diese Ziele sollen nun durch den mexikanischen Senat ratifiziert werden. Für Deutschland gelten die jeweiligen Verpflichtungen im Rahmen des EU-weiten Ziels von 40 Prozent Minderung bis 2030. Die deutsche Energiewende ist ein zentrales Instrument, das zur Zielerreichung beitragen soll. Hier und in anderen Bereichen gibt es ein hohes Kooperationspotenzial zwischen beiden Ländern.

Deutschland und Mexiko sprachen sich außerdem gemeinsam mit weiteren Regierungen dafür aus, einen Preis auf CO2 zu erheben. Die Weltbank und weitere Partner starteten im Rahmen der Klimakonferenz die Carbon Pricing Leadership Coalition. Mexiko und Deutschland arbeiten zu dem Thema von Kohlenstoffpreisen bereits im Rahmen der Deutsch-Mexikanischen Klimaallianz zusammen: Im Januar 2016 fand beispielsweise ein gemeinsam ausgerichteter, hochrangig besetzter Workshop zu Emissionshandelssystemen statt. Im Februar 2016 tauschten mexikanische Vertreter und internationale Experten sich zur optimalen Umsetzung von CO2-Steuern und anderen Fiskalinstrumenten für den Klimaschutz aus.