Mexikos ambitionierte Klimaschutzziele sorgen international für Aufmerksamkeit – so auch in Vietnam. Auf ihrem Weg zu den Klimaverhandlungen in Lima (COP20) machen vietnamesische Delegationsmitglieder einen Zwischenstopp in Mexiko-Stadt und tauschen sich mit mexikanischen Counterparts zu ihren jeweiligen Klimapolitiken aus.Vom 23.-29. November 2014 legte die 8-köpfige Delegation auf ihrem Weg zu den Klimaverhandlungen der COP20 in Lima einen Zwischenstopp in Mexiko-Stadt ein. Vorrangiges Interesse war es, mehr über die fortschrittliche Klimapolitik Mexikos, das Klimagesetz, die Nationale Klimastrategie sowie das Klimaschutzaktionsprogramm 2014-2018 zu erfahren und zu lernen.

Eine Woche lang tauschten sich Vertreter unterschiedlicher mexikanischer Ministerien auf föderaler und bundesstaatlicher Ebene (u.a. Umweltministerien, Energieministerien, Stadtplanungsministerien) mit Vertretern des vietnamesischen Umwelt- sowie Planungs- und Finanzministeriums in den Räumlichkeiten der GIZ in Mexiko über die Implementierung nationaler Klimaschutzpolitiken aus. Schlüsselfragen, die die vietnamesischen Regierungsvertreter an die mexikansichen Counterparts richteteten, waren: Was beinhaltet das mexikanische Klimagesetz? Wie funktioniert die offizielle Registrierung von national angepassten Minderungsmaßnahmen (Nationally Appropriate Mitigation Action, NAMA) und das kürzlich eingerichtete nationale Emissionsregister? Welche Finanzierungsmöglichkeiten und Anreizsysteme für die Entwicklung und Implementierung von NAMAs gibt es? Welche Indikatoren wurden für das System zur Messung, Berichterstattung und Verifizierung (MRV) von NAMAs festgelegt? Wie ermittelt Mexiko seine Intended Nationally Determined Contributions (INDC) wie werden diese zukünftig transparent und nachvollziehbar gemessen?

 

Foto Delegation Vietnam_leicht zugeschnitten

Im Rahmen ihres Besuchs sprach die vietnamesische Delegation auch mit Repräsentanten des Mexikanischen Instituts für Ökologie und Klima (INECC) über die Entwicklung und Umsetzung von NAMAs sowie den Herausforderungen der Entwicklung entsprechender, international anerkannter MRV-Systeme. Gemeinsam mit der Nationalen Wohnungsbaukomission (CONAVI) und Vertretern des Ministeriums für Landwirtschaftliche, Territoriale und Urbane Entwicklung (SEDATU) wurde über den Umsetzungsstand der NAMA zur Förderung von Energieeffizienz im sozialen Wohngebäudeneubau beratschlagt, ob solch ein Ansatz auch in Vietnam realisierbar ist. Hohes Interesse erweckte bei der Delegation ein Besuch im Zentrum des Bike-Sharing Programms ECOBICI in Mexiko-Stadt, das international inzwischen zu einem der erfolgreichsten Programme zur Förderung urbaner, klimafreundlicher Mobilität zählt.

Auch das Thema Anpassung an den Klimawandel war Bestandteil der Reise. In Vietnam haben bereits 62 von insgesamt 63 Gemeinden einen Aktionsplan für Anpassungsmaßnahmen entwickelt. Der Fokus liegt dabei auf der Integration von Anpassungskriterien in Planungsmaßnahmen, vor allem in den Bereichen Wohnungsbau und öffentlicher Infrastruktur. Für beide Länder stellt die Entwicklung eines robusten MRV-Systems eine große Herausforderung im Bereich Anpassung an den Klimawandel dar.

Das durch die GIZ in Vietnam umgesetzte Projekt “Creation of an Overarching Framework for NAMAs and for MRV in Viet Nam” wurde 2014 von dem deutschen Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) in Auftrag gegeben. Über die ebenfalls vom BMUB beauftrage Mexikanisch-Deutsche Klimaallianz wurde der Besuch der vietnamesischen Delegation vorbereitet und begleitet. Zu den lokalen Projektpartnern in Vietnam zählt das vietnamesische Umweltministerium (MONRE) und das vietnamesische Institut für Meteorologie, Hydrologie und Klimawandel (IMHEN). Neben Vertretern seitens der zwei offiziellen Projektpartner nahmen Vertreter des Planungs- und Finanzministeriums an der Besuchs- und Informationsreise in Mexiko teil.

Teil der Delegationsreise war der Besuch des Monarchfalterreservats in Michoacan. Hier die Reportage der Deutschen Welle über das Monarchfalterreservat, ein Projekt im Bereich Biodiversitätsschutz, an dem die GIZ seit mehreren Jahren beteiligt ist.

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