Eine Weltwirtschaft ohne Kohle, Öl und Gas – der G7-Gipfel war besonders für den Klimaschutz ein wichtiger Schritt auf dem Weg nach Paris. Dazu gehört auch das Versprechen für mehr Finanzierung an Länder, die anfälliger für die Folgen des Klimawandels sind.
Drei Ziele haben sich die G7 im Bereich Klimapolitik gesetzt. Das wichtigste klimapolitische Ergebnis ist wohl das Versprechen, dass die sieben Industrienationen ihre eigenen Energiesektoren bis 2050 transformieren wollen. Das bedeutet eine Energiewende nicht mehr nur in Deutschland, sondern auch in den anderen Industrieländern. Kritisiert wird zwar, dass dieses Ziel eindeutiger hätte formuliert werden können. Mit der Verpflichtung zur Entwicklung von kohlestoffarmen Strategien untermauern die G7-Länder jedoch ihre Absicht.
Das übergeordnete Ziel ist die Dekarbonisierung. Genau bedeutet das, dass die G7 sich für eine Entwicklung der Weltwirtschaft einsetzen, die es ermöglicht noch in diesem Jahrhundert ohne Treibhausgas-Ausstoß auszukommen – also ohne Kohle, Öl und Gas. Als weiteren Punkt in Bezug auf die Dekarbonisierung fordern die sieben Industriestaaten, dass etwa zwei Drittel der globalen Treibhausgas-Emissionen (gegenüber 2010) schon bis 2050 reduziert werden. Die G7 berufen sich hierbei auf die neueste Auswertung des Intergovernmental Panel on Climate Change, welches sich für eine Reduzierung der Treibhausgase um 40 bis 70 Prozent bis 2050 (gegenüber dem Niveau von 2010) ausspricht. Um dieses Ziel zu erreichen, wollen die G7- Länder außerdem bisherige Subventionen für fossile Brennstoffe streichen. Dieser Prozess geht bisher nur sehr langsam voran. In 2013 schätzte der Internationale Währungsfonds (IMF) die Subventionen auf 541 Milliarden US Dollar.
Die Beschlüsse der G7-Staaten zum Thema Klimapolitik sind auch ein Versprechen an die stärker vom Klimawandel betroffenen Länder. Die Industriestaaten wiederholten ihre Zusage ab 2020 100 Milliarden US Dollar für Klimaschutz und Anpassung zu mobilisieren. Deutschland hatte zuvor schon zugesagt seinen Beitrag auf vier Milliarden Euro bis 2020 zu verdoppeln. Auch, wenn ein konkreter Plan für die Finanzierung der Summe noch fehlt, so verpflichten sich die G7 nicht nur zur Mobilisierung, sondern auch zur Bereitstellung von Finanzmitteln. Die G7-Staaten wollen außerdem sicherstellen, dass 400 Millionen Menschen aus Entwicklungsländern Zugang zu einer Versicherung für durch den Klimawandel verursachte Schäden erhalten. Damit setzen sich die sieben Industrienationen nicht nur klimapolitische Ziele in Sachen Minderung des Klimawandels, sondern übernehmen auch Aufgaben im Bereich der Anpassung an die Folgen des Klimawandels.
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