Das mexikanische Umweltministerium organisierte zusammen mit internationalen Partnern, darunter GIZ, am 8.-9. Juni 2017 einen Workshop, der VertreterInnen aus 10 lateinamerikanischen und karibischen Ländern zusammenbrachte, um Klimalangfriststrategien zu diskutieren und deren Erstellung zu fördern.
Nach der Verabschiedung des Pariser Abkommens arbeiten die Unterzeichner-Länder jetzt an der Umsetzung ihrer jeweiligen nationalen Klimabeiträge (NDCs). Die darin festgelegten nationalen Klimaziele werden große Veränderungen im Wirtschaftssystem erfordern. Für die Finanzierungsplanung der NDCs ist es für Länder entscheidend, ihre kurz- und mittelfristige Planung an die nationalen langfristigen Entwicklungsziele und -strategien anzupassen.
In dieser Hinsicht sieht Artikel 4 des Pariser Abkommens vor, dass alle Vertragsparteien sich bemühen sollten, Klimalangfriststrategien zu formulieren.
Von den lateinamerikanischen Ländern hat bisher nur Mexiko (als eines von sechs Ländern weltweit) eine Klimalangfriststrategie entwickelt, die eine langfristige Minderung der nationalen Emissionen und eine Dekarbonisierung der Wirtschaft vorsieht.
Um die Entwicklung von Klimalangfriststrategien in Lateinamerika zu fördern und voranzutreiben wurde am 8.-9. Juni 2017 vom mexikanischen Umweltministerium (SEMARNAT), dem Nationalen Institut für Ökologie und Klimawandel (INECC), in Zusammenarbeit mit der dänischen Energieagentur, der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), der Botschaft von Kanada und dem Global Green Growth Institute ein Workshop organisiert.
Der Workshop brachte 45 TeilnehmerInnen, darunter VertreterInnen aus 10 lateinamerikanischen Ländern zusammen: Mexiko, Brasilien, Chile, Kolumbien, Costa Rica, Guatemala, Panamá, Paraguay, Uruguay und Dominikanische Republik. Mexiko, Deutschland und Kanada präsentierten ihre eigenen Erfahrungen in der Entwicklung von Klimalangfriststrategien, die als Kulisse für eine lebhafte Diskussion zwischen den Workshop-Teilnehmern dienten. Die GIZ hatte zur Präsentation der deutschen Klimalangfriststrategie Christoph Zeiss, Wuppertal Institut, eingeladen, der den Erstellungsprozess der deutschen Strategien mitgestaltet hattet.
Ein Ergebnis des Workshops war eine Reihe von Empfehlungen:
- Klimalangfriststrategien sollten als ein Prozess verstanden werden, in dem Strategien kontinuierlich evaluiert und verbessert werden
- Interne Prozesse müssen gestärkt werden, damit die Verbindlichkiet in den Ländern erhöht wird, ua. durch Kapazitätsaufbau.
- Alle Sektoren sollten an der Planung der Anpassungs-Maßnahmen beteiligt sein, insbesondere der Privatsektor und die Zivilgesellschaft.
- Die Entwicklung von Querschnittspolitiken ist unerlässlich, auch um eine Verknüpfung des Klimawandels mit anderen wichtigen internationalen Politiken zu ermöglichen (Agenda 2030, Armut etc.).
- Nationale und internationale Dialoge sollten mit dem Ziel gefördert werden, um Erfahrungen auszutauschen und von einander zu lernen.
Die Zusammenfassung des Workshops finden Sie hier (auf Englisch).
Die Praesentationen stehen hier zum Download.