Das Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) hat im Rahmen einer international besuchten Konferenz in Mexiko-Stadt seinen fünften Beurteilungsbericht vorgestellt. Dieser belegt wissenschaftlich den menschlichen Einfluss auf den Klimawandel.

Neue wissenschaftliche Erkenntnisse lassen außerdem vermuten, dass der Mensch die Hauptursache für die Erderwärmung seit Mitte des 21. Jahrhunderts ist. Klimamodelle implizieren, dass sich die Erde weiter erwärmen und somit der Klimawandel fortschreiten wird, wenn die Treibhausgasemissionen nicht stark reduziert werden. Diese Erkenntnisse gehören zu den zentralen Ergebnissen der ersten Arbeitsgruppe des IPCC Beurteilungsberichts, die sich mit der wissenschaftlichen Seite des Klimawandels beschäftigt hat.

Insgesamt waren für den fünften Beurteilungsbericht des IPCC drei Arbeitsgruppen eingesetzt. Die zweite Arbeitsgruppe hat sich mit den Möglichkeiten und Grenzen der Anpassung an den Klimawandel beschäftigt. Sie stellt fest, dass der Klimawandel einen besonders negativen Einfluss auf Wasser- und Nahrungssicherheit, sowie auf die Gesundheit und Existenzgrundlage der Menschen hat. So können durch ein verändertes Klima beispielsweise die Ernteerträge gemindert oder durch extreme Wetterereignisse, wie etwa Fluten, die Lebensgrundlage zerstört werden. Deshalb sind Anpassungsmaßnahmen wichtig, um die Auswirkungen des Klimawandels zu mindern. Die Autoren der zweiten Arbeitsgruppe heben hervor, dass Menschen außerdem unterschiedlich vom Klimawandel betroffen sind. Städtische Gebiete etwa sind stärker gefährdet. Gleiches gilt für die ärmere Bevölkerung. Deshalb wird im Bericht empfohlen, die Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel auf die lokalen Gegebenheiten abzustimmen.

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Die dritte Arbeitsgruppe hat wissenschaftliche, ökonomische und soziale Aspekte für die Minderung des Klimawandels analysiert. Studien zeigen, dass der Ausstoß von Treibhausgasen zwischen 2000 und 2010 um 10 GtCO2eq angestiegen ist. Die Emissionen kommen zu 47% aus der Energieversorgung, zu 30% aus der Industrie und sind zu 11% durch den Transport verursacht. Gebäude machen 3% aus. Rechnet man indirekte Emissionen mit ein, so erhöht sich der Anteil der Emissionen aus Industrie und Gebäuden. Die Arbeitsgruppe kommt zu dem Ergebnis, dass ohne signifikante Anstrengungen Emissionen zu mindern, der Treibhausgasausstoß durch wirtschaftliches Wachstum und Bevölkerungszuwachs noch verstärkt wird. Im Energiesektor zum Beispiel zeigen Schätzungen, dass der Ausstoß sich bis 2050 verdoppeln wird (im Vergleich zum Jahre 2010), wenn nicht in Energieeffizienz und erneuerbare Energien investiert wird. Ähnliche oder sogar noch höhere Schätzungen gelten für andere Sektoren wie etwa Bau und Transport. Ein Anstieg der Emissionen würde jedoch bedeuten, dass das Zwei-Grad-Ziel nicht erreicht werden kann.

Das Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) ist ein internationales Gremium zur Untersuchung und Beurteilung des wissenschaftlichen Kenntnisstands zum Thema Klimawandel. Das IPCC wurde 1988 durch die World Meteorological Organization (WMO) und das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) gegründet. Ziel ist es, politische Entscheidungsträger mit regelmäßigen Analysen der wissenschaftlichen Erkenntnisse zum Klimawandel und zu Minderungs- und Anpassungsmaßnahmen zu versorgen.

Die Vorstellung des fünften Auswertungsberichts fand am 26. Und 27. August 2015 an der UNAM in Mexiko-Stadt statt. Den Bericht und weitere Informationen finden Sie auf der Internetseite des Intergovernmental Panel on Climate Change.

Alle Information zur Presentation des Berichts in Mexiko finden Sie hier.