Mexiko macht Inventur – mit einem nationalen Emissionsregister will sich das Land eine bessere Übersicht verschaffen, welcher Wirtschaftssektor wie viele Treibhausgase ausstößt. Die Mexikanisch-Deutsche Klimaallianz unterstützt private und öffentliche Unternehmen dabei, der neuen Berichtspflicht gerecht zu werden.
Die Berichtspflicht an das nationale Treibhausgas-Emissionsregister gilt seit August 2015 für Unternehmen aus den Bereichen Energiewirtschaft, Industrie, Transport, Landwirtschaft, Abfall sowie Gewerbe und Dienstleistungen und ist somit für viele Unternehmen Neuland. Dies gilt auch für das Emissionsinventar, welches die Unternehmen entwickeln müssen, um anschließend den Bericht erstellen zu können. Gleichzeitig besteht eine Vielzahl an Regeln und Vorschriften, die beachtet werden müssen.
Im Auftrag des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) hat die Deutsch-Mexikanische Klimaallianz das mexikanische Umweltministerium (SEMARNAT) dabei unterstützt, ein Handbuch mit Leitlinien zur Berichterstattung für das nationale Emissionsregister zu entwickeln. Dieser Leitfaden soll es Unternehmen erleichtern, die rechtlichen und technischen Anforderungen für einen Emissionsbericht zu verstehen und diesen korrekt zu erstellen. Es wurde nun vor fast 200 PrivatsektorvertreterInnen offiziell veröffentlicht.
Der Leitfaden wird durch ein interaktives Fortbildungskonzept ergänzt, das ebenfalls durch die Klimaschutzallianz und das mexikanische Umweltministerium entwickelt wurde. Inzwischen wurde das Konzept auch vom Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP) aufgegriffen und wird nun landesweit ausgeweitet: Bis zu 50 Kurse sollen im Laufe des Jahres in ganz Mexiko organisiert werden. Zentral ist es dabei, den PrivatsektorvertreterInnen den Umgang mit der Online-Plattform des mexikanischen Umweltministeriums nahezubringen, über welche die Berichterstattung abgewickelt werden soll. Ein weiteres Ziel der Fortbildungen ist es, über die Vorteile des Emissionsregisters aufzuklären. Ein sauberes, weil emissionsarmes, Produktionsverfahren spart beispielweise Kosten, eröffnet neue Geschäftsmöglichkeiten und erhöht die Wettbewerbsfähigkeit im Sinne einer gesteigerten Corporate Social Responsibility der teilnehmenden Unternehmen.
Die Klimaallianz unterstützt außerdem die „Hilfe zur Selbsthilfe“: Ein Match-Making-Workshop in Mexiko-Stadt brachte VertreterInnen des Nationalen Verbands der Supermärkte und Kaufhäuser mit externen Beratungsagenturen zusammen, die sich auf die Entwicklung von Emissionsinventaren spezialisiert haben.
Das nationale Emissionsregister ist eine konkrete Maßnahme, die im Zuge des 2012 in Kraft getretenen allgemeinen Klimaschutzgesetzes in Mexiko umgesetzt wird. Das Klimaschutzgesetz definiert das nationale Ziel, mexikanische Emissionen bis 2020 um 30% gegenüber dem Referenzszenario ohne Klimaschutzmaßnahmen zu senken. Bis 2050 soll der Emissionsausstoß im Vergleich zum Jahr 2000 halbiert werden.
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