Mit dieser Frage beschäftigten sich Vertreter/innen aus 14 Ländern bei der Summer School der International Partnership on Mitigation and MRV in Mexiko. Unter dem Motto „Transparenz und Umsetzung – zukünftige Regeln für die internationale Klimapolitik“ tauschten sich die Teilnehmenden zum Thema aus.
Der Aufhänger für die Summerschool waren die geplanten Klimabeiträge (Intended Nationally Determined Contributions, INDCs), welche die Länder im Vorfeld der 21. Klimakonferenz bei der UNFCCC (Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen) einreichen. Die Teilnehmenden diskutierten Themen wie etwa die Prinzipien für Transparenz, Beschaffenheit, Ambition und Vergleichbarkeit. Zentraler Gegenstand der Summer School waren außerdem die MRV-Systeme, also Systeme für Messung, Berichterstattung und Verifizierung der Ergebnisse von Minderungsmaßnahmen. In diesem Zusammenhang waren außerdem einheitliche Anrechnungsregeln für den Erfolg bei der Erreichung des nationalen Klimazieles Thema. Einheitliche Anrechnungsregeln oder zumindest Prinzipien sind wichtig, um die nationalen Klimaziele bzw. deren Resultate international vergleichbar zu machen.
Die Teilnehmenden tauschten sich über ihre Erfahrungen bei der Entwicklung ihrer INDCs und bei den Verhandlungen zum neuen Klimavertrag aus. Hierbei wurde die Vielfalt der Positionen deutlich. Unterschiedliche Auffassungen gab es beispielsweise darüber wo und bei wem welche Verantwortlichkeiten liegen, wie die Zusammenarbeit aussehen, beziehungsweise wie dessen Umsetzung überprüft werden soll.
Die Summer School 2015 fand zu einem wichtigen Zeitpunkt der internationalen Klimapolitik statt. Im kommenden November soll auf der 21. Klimakonferenz in Paris ein neuer Klimavertrag abgeschlossen werden.
Eine der wichtigsten Unterschiede zwischen dem Kyoto-Protokoll und dem neuen Vertrag von Paris ist der Ansatz: Während das Kyoto-Protokoll von „oben nach unten“ entwickelt wurde, wird bei den aktuellen Verhandlungen Wert auf eine Beteiligung aller Länder bei den Kernthemen gelegt, so auch bei den Beiträgen im Bereich Anpassung an den Klimawandel und Minderung der Treibhausgase.
Die nationalen Beiträge sollen an die Gegebenheiten und Möglichkeiten des jeweiligen Landes angepasst sein. Das heißt die nationalen Beiträge können für jedes Land sehr unterschiedlich ausfallen. Dadurch wird ein Vergleich zwischen den Ländern schwer. Im Bereich Minderung beispielsweise definieren einige Länder absolute Zahlen für die Verringerung der Treibhausgase. Andere nutzen hingegen eine Basislinie an der sich ihr INDC orientiert. Im Bereich Anpassung an den Klimawandel sind die nationalen Unterschiede noch stärker, da die INDCs auf die spezifischen Schwachstellen des jeweiligen Landes in Bezug auf den Klimawandel sowie auf die Möglichkeiten diese zu verringern bezogen werden.
Die Ergebnisse der Diskussionen und die Protokolle finden auf der Internetseite von International Partnership on Mitigation and MRV.