68% der mexikanischen Bevölkerung ist mindestens einmal im Leben von einer extremen Umweltkatastrophe betroffen.  Im Jahr 2013 waren zudem 824 Gemeinden von Überschwemmungen betroffen. Wie sich an solche Extremereignisse angepasst werden soll, die auf lange Sicht sozioökonomische und soziale Schäden verursachen, ist ein wichtiges Thema klimapolitischer Entwicklungszusammenarbeit.

Teilnehmer des Workshops
Teilnehmer des Workshops

Zu diesen Herausforderungen fand in Mexiko erstmals ein Workshop mit Studenten statt. Studierende des umweltingenieurswissenschaftlichen Vereins CINAM, der sich aus vier mexikanischen Universitäten zusammensetzt, setzten sich an dem halbtägigen Seminar nicht nur mit den Ursachen des Klimawandels und den Schlüsselbegriffen Vulnerabilität und Resilienz, sondern auch mit verschiedenen Anpassungsmaßnahmen, deren Identifizierung und Evaluierung auseinander. Schwerpunkt und Ziel der Veranstaltung war, den Studierenden die gemeinsam von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) und SEMARNAT entwickelten Methodik zur Priorisierung von Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel zu vermitteln und sie somit mit einem technischen Werkzeug ihres Fachs vertraut zu machen.

Bereits seit 2012 arbeiteten GIZ und SEMARNAT, im Auftrag des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB), an einem Instrument, das Entscheidungsträger bei der Prioritätensetzung und Identifizierung von Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel unterstützt. Das erfolgreiche Endprodukt, ein auf Exel basierendes und aus sieben Schritten bestehendes flexibles Indikatorensystem, wurde im Juli 2014 von der Klimaallianz vorgestellt. Die zweite Version der Methodik wurde im Februar 2016 offiziell eingeführt. Ziel des Instruments ist die Identifizierung relevanter Kriterien, die wiederum das Priorisieren von Anpassungsmaßnahmen ermöglicht. Heute wird das Tool in Mexiko auf nationaler Ebene angewandt.

Teilnehmer des Workshops

Was man sich genau unter dem Instrument vorzustellen hat, wurde im Laufe des Workshop in interaktiven und dynamischen Praxisbeispielen erarbeitet. Anhand des Wasservorkommens in Mexiko-Stadt erstellte die Klimaaallianz mit den Studierenden eine Vulnerabilitätsanalyse. Diese diente als Anhaltspunkt um Kriterien (bsp. Kosten-Nutzen-Analyse) und Maßnahmen (bsp. Grünflächen in Mexiko-Stadt) auszuwählen und sie anschließend zu gewichten. Somit konnte festgestellt werden, welche der ausgewählten Maßnahmen am besten für den Wassersektor geeignet wären. Der Workshop schloss mit einer gemeinsamen Reflexion über das Monitoring der Methode und der Fragestellung, wie relevante Indikatoren hierfür ausgewählt werden können, ab.

Das Seminar kann zurecht als voller Erfolg gewertet werden. Die Studierenden zeigten sich äußerst interessiert und diskussionsfreudig, was nicht zuletzt der interaktiven und praxisnahen Vorgehensweise der Veranstaltung zu verdanken ist.

Der Workshop fand am 19. Juli im Bundesstaat Estado de México statt und wurde von der GIZ organisiert.

Agenda des Workshops:

Agenda-CINAM
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