In diesen Tagen findet der Zweite Amerikanische Klimagipfel in Jalisco statt. Der mexikanische Bundesstaat demonstriert als Gastgeber des hochrangigen Gipfels erneut sein großes klimapolitisches Engagement. Vor diesem Hintergrund formalisieren GIZ und die Regierung des Bundesstaates ihre Zusammenarbeit zu Klimaschutz und nachhaltiger Energieversorgung.
Das hochrangige Treffen, das als eines der wichtigsten im Bereich der Klimapolitik auf dem amerikanischen Kontinent gilt und bei dem mehr als 700 Entscheidungsträger aus öffentlichem und privaten Sektor aus 23 Staaten anreisen, um sich über gemeinsame klimapolitische Maßnahmen auszutauschen, fand zum ersten Mal im Juli 2015 im kanadischen Ontario statt. Bereits damals war man sich einig, dass nur durch eine gestärkte Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Ländern sowie insbesondere durch den Einbezug der subnationalen Ebenen, den Herausforderungen des Klimawandels begegnet werden kann.
Die zweitägige Veranstaltung steht dieses Mal im Licht des im Dezember 2015 beschlossenen Pariser Abkommens sowie der Agenda 2030 und den Herausforderungen bei der Implementierung und Finanzierung beider Agenden. Ziel des Gipfels ist, neben Vernetzung und gegenseitigem Austausch, die Unterzeichnung einer gemeinsamen Erklärung aller subnationalen Regierungen (Llamado a la acción de Jalisco), in der diese sich bis 2050 unter anderem zum ausschließlichen Gebrauch Erneuerbarer Energien im Regierungssektor verpflichten. Ehrengast des Gipfels ist Patricia Espinosa, die neue Exekutivsekretärin des UN-Klimasekretariats in Bonn. Als ehemalige Botschafterin Mexikos in Deutschland hat Espinosa eine besondere Beziehung zu Deutschland und ist mit den klimapolitischen Kontexten beider Länder vertraut.
Der Klimagipfel eignet sich deshalb besonders gut, um die technische Zusammenarbeit zwischen Jalisco und der GIZ zu vertiefen und zu formalisieren. Am 31. August 2016 wurde daher eine Kooperationsvereinbarung zwischen der GIZ sowie der Regierung von Jalisco unterzeichnet. Dabei wird ein Rahmen für aktuelle und zukünftige Aktivitäten im Bereich Minderung und Anpassung sowie im Bereich der nachhaltigen Energieversorgung geschaffen. Bis 2024 will Mexiko 35 Prozent seiner Energiekapazität aus sogenannten sauberen Energiequellen gewinnen. Strategisch wichtige Bundesstaaten wie Jalisco können in diesem Zusammenhang und bei der Zielerreichung der nationalen Klimaschutzpolitik eine besondere Rolle spielen. Zentral ist dabei, die vertikale Integration zwischen nationalen und subnationalen Strategien und Maßnahmen um die Kohärenz der Aktivitäten sicherzustellen.
Jalisco zählt zu den wichtigsten der 32 mexikanischen Bundesstaaten und ist für die technische Kooperation besonders relevant. Seit seinem rapiden Wirtschaftsaufschwung in den letzten Jahren ist Jalisco heute – mit einem Beitrag von knapp 7% zum BIP Mexikos – der viertproduktivste Bundesstaat des Landes. 60% seines Territoriums sind mit Wald bedeckt, weshalb er auch im Bereich der Biodiversität und Artenerhalt eine hervorgehobene Rolle spielt.
Anfang 2016 organisierte die Deutsch-Mexikanische Klimaallianz mit dem Umweltministerium Jaliscos (SEMADET) einen Workshop zur Prioritätensetzung von Minderungs-und Anpassungsmaßnahmen, um eine Grundlage für die Erarbeitung eines bundesstaatlichen Klimaschutzprogramms zu legen. Ausserdem wird die GIZ den Bundesstaat bis Ende des Jahres bei der Implementierung eines Systems zur Messung, Berichterstattung und Verifizierung (MRV) von Minderungsmaßnahmen bzw. Monitoring und Ealuierung (M+E) von Anpassungsmaßnahmen unterstützen. Vorteil dieser technischen Instrumente ist, Klimaschutzmaßnahmen kontrollierbar, messbar und transparenter zu machen. Langfristig können bestehende Klimapolitiken im Hinblick auf ihre Zielerreichung verbessert werden. Jalisco wäre dann, neben Veracruz, der zweite mexikanische Bundesstaat mit einem MRV bzw. M+E-System. Auf Basis der Kooperationsvereinbarung werden GIZ und SEMADET weitere zukünftige Aktivitäten und Möglichkeiten des deutsch-mexikanischen Erfahrungsaustausches definieren und priorisieren.
Pressemitteilungen zur Kooperationsvereinbarung:
Pressemitteilungen zum Klimagipfel:
Informationen zum Zweiten Amerikanischen Klimagipfel: