Umfassende und mit verschiedenen Sektoren abgestimmte Finanzierungsstrategien spielen bei der Umsetzung der nationalen Klimaziele (NDCs) eine wichtige Rolle. Mit dem Ziel den Dialog zu dem Thema zwischen Entscheidungsträgern und Vertretern des Privatsektors, der Zivilgesellschaft und der Wissenschaft in Mexiko zu fördern, hat die GIZ gemeinsam mit dem ITAM ein Seminar organisiert.
Nach der Ratifizierung des Klimaabkommens von Paris und der Veröffentlichung seiner Klima-Langfriststrategie (Mid-Century Strategy), bereitet sich Mexiko nun auf die Umsetzung seiner Klimaziele vor. Der Dialog und die Abstimmung zwischen verschiedenen Sektoren zur Finanzierung der im NDC spezifizierten Minderungs- und Anpassungsmaßnahmen spielt in diesem Kontext eine wichtige Rolle. Im Rahmen eines von der GIZ und ITAM organisierten Workshops, diskutierten Entscheidungsträger, Vertreter des Privatsektors, der Zivilgesellschaft und der Wissenschaft Kernelemente einer mexikanischen Klimafinanzierungsstrategie.
Regierungsvertreter präsentierten ihre aktuellen Aktivitäten und Herausforderungen im Klimafinanzierungsbereich. Rodolfo Lacy, Staatssekretär im mexikanischen Umweltministerium (SEMARNAT), unterstrich, dass Klimafinanzierung ein Kernelement des Pariser Abkommens sei und dass das Thema eine aktuelle Priorität des Ministeriums darstelle. Miguel Breceda und Yasser Vicente Rosales vom mexikanischen Institut für Ökologie und Klimawandel (INECC) stellten erste Ergebnisse einer Kostenanalyse des NDC vor. Ersten Berechnungen zufolge, sind private und öffentliche Investitionen in Höhe von insgesamt 136 Milliarden USD notwendig, um die NDC-Minderungsmaßnahmen umzusetzen. Der höchste Investitionsanteil werde hierbei für Maßnahmen zur Erzeugung von sauberer Energie gebraucht, die das höchste THG-Minderungspotenzial haben.
Vertreter der Zivilgesellschaft wiesen darauf hin, dass es wichtig sei Transparenz- und Berichtserstattungsmechanismen von Klimafinanzierung umzusetzen. Die Stärkung von Transparenzmechanismen, um somit den Fortschritt der Maßnahmen und Finanzierungsströmen offenzulegen, sei ein Kernelement des Abkommens von Paris und die mexikanische Regierung müsse in diesem Kontext Verbesserungen der existierenden Instrumente vornehmen. Seitens der Zivilgesellschaft wurde zudem die Rolle von subnationalen Akteuren hervorgehoben. Bundesstaaten sind für einen Großteil der Umsetzung der Klimamaßnahmen verantwortlich und folglich auch für einen Großteil der NDC-Umsetzung. Da das Wissen und die institutionellen Kapazitäten zu Klimathemen auf Bundesstaatenebene oft sehr begrenzt sind, sei es daher besonders wichtig in die Kapazitätsbildung und –Entwicklung dieser Schlüsselakteure zu investieren.
Vertreter vom Privatsektor präsentierten ihre Aktivitäten zu Klimafinanzierung und bestätigten ihre Rolle bzgl. der Förderung von grünen Investitionen. Um dieser Rolle nachkommen zu können, sei jedoch auch ein regulatorisches Rahmenwerk notwendig, dass diese Investitionen fördert. Vor diesem Hintergrund, argumentierte José Ramón Ardavín von CESPEDES, dass die Kohärenz zwischen Maßnahmen verschiedener Ministerien und die Berücksichtigung von Synergien zwischen Regierungsstrategie und -Politiken, wie u.a. im Rahmen der Umsetzung des mexikanischen NDC und der Nachhaltigkeitsziele SDGs, wichtig seien.
Das Seminar fand am 21. Juni 2017 auf dem Campus Santa Teresa des ITAM statt und wurde vom Zentrum für Energie und Natürliche Ressourcen der Privatuniversität ITAM in Zusammenarbeit mit der Deutsch-Mexikanischen Klimaschutzallianz der GIZ im Auftrag des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) organisiert. Dieses Seminar war die dritte Veranstaltungen im Rahmen der GIZ-ITAM Seminarreihe.
Agenda und Präsentationen des Workshops:
Informationen zu den vorherigen Seminaren, finden Sie hier: