Deutschland und Mexiko nehmen in der internationalen Klimapolitik schon seit Jahren eine Vorreiterrolle ein und sind strategische Partner auf diesem Gebiet. Im Rahmen der Nachhatligkeitswoche tauschten sich Vertreter beider Länder über das Thema aus und setzten neue Impulse für die bilaterale Zusammenarbeit.
In den letzten Jahren haben Mexiko und Deutschland Vorreiterrollen bei der Entwicklung und Umsetzung von Klimapolitiken übernommen. Im März 2015 hat Mexiko als erstes Schwellenland im Vorfeld von Paris seine ambitionierten nationalen Klimaziele veröffentlicht und Deutschland macht seit seinem Beschluss zur Energiewende international vor, wie praktischer Ausbau erneuerbarer Energien gelingt. Aber auch gemeinsam haben beide Länder schon viel auf die Beine gestellt. Erst vor kurzem haben Bundeskanzlerin Merkel und Staatspräsident Peña Nieto, anlässlich dessen Besuchs in Berlin im April, eine „Gemeinsamen Erklärung zu Klimaschutz und Energiewende sowie Biodiversität“ unterzeichnet. Wie kann diese gemeinsame Erklärung, internationale und vor allem die bilaterale Klimapolitik konkret ausgestaltet werden? Wie die biologische Vielfalt unseres Planeten bewahrt, wie nachhaltige Entwicklung vorangetrieben werden?
Vor diesem Hintergrund fanden vom 22. bis 24. Juni 2016 im mexikanischen Außenministerium im Rahmen der Nachhaltigkeitswoche die „Dialoge für eine nachhaltige Zukunft“ statt. Mexikanische und deutsche Entscheidungsträger, sowie Akteure aus dem Privatsektor und der Zivilgesellschaft beider Länder tauschten sich über Klimawandel und Nachhaltige Energien, Biodiversität und nachhaltige Stadtentwicklung aus und setzten neue Impulse für die bilaterale Zusammenarbeit.
An den Gesprächen des ersten Tages zum Energie- und Klimadialog nahm unter anderem Jochen Flasbarth, Staatssekretär im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB), teil, der sich davon beeindruckt zeigte, dass Mexiko als großes Schwellenland ehrgeizige Klimaschutzziele verfolge und dabei seiner eigenen Entwicklung keinen Abbruch tue. Gemeinsam, durch die Zusammenlegung der einzelnen Fähigkeiten beider Länder, will Sts Flasbarth in Zukunft die bilaterale Zusammenarbeit und ein Mehr an Nachhaltigkeit realisiert sehen. Bereichert wurden die Gespräche durch eine Reihe interessanter Vorträge und interaktiver Sessions.
In einem hochrangigen Panel wurden konkrete Umsetzungsschritte des Pariser Klimaabkommens zwischen Entscheidungsträgern beider Länder und einem Vertreter des mexikanischen Privatsektors diskutiert. Sts Flasbarth und Rodolfo Lacy, Staatssekretär im mexikanischen Umweltministerium (SEMARNAT), präsentierten Maßnahmen und Instrumente zur Umsetzung der Minderungs-und Anpassungsnahmen der jeweiligen Regierung und Herr José Ramón Ardavin, Direktor des mexikanischen World Business Council for Sustainable Development (Cespedes, A.C.), erläuterte die Herausforderungen für den Privatsektor.
In einem weiteren Panel zum Thema Energie und Governance, legte Dr. Martin Schöpe, Referatsleiter der Internationalen Energiepolitik des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi), die Herausforderungen der deutschen Energiewende dar und Christoph Zeiss vom Wuppertalinstitut für Klima, Umwelt und Energie, sowie Ines Heger vom Potsdamer Institut für Klimafolgenforschung (PIK) erläuterten anhand des deutschen Klimaschutzplanes und einer baden-württembergischen Energiegenossenschaft wie partizipative Bürgerbeteiligungsprozesse in Klimaschutzmaßnahmen miteingebunden werden können. Birgit Schwenk vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) beleuchtete Mittel und Wege zu mehr Ressourceneffizienz, Efraín Villaneuva vom mexikanischen Energieministerium (SENER) diskutierte die Herausforderungen des Energietransitionsgesetzes in Mexiko, bevor in simultan organisierten Panels über Finanzierungsmöglichkeiten zum Klimawandel diskutiert wurde.
Nach der erfolgreichen Ausrichtung des ersten Tages trafen die Teilnehmer am zweiten Tag zum Austausch über Biodiversität zusammen. Schwerpunkte waren unter anderem nachhaltiger Tourismus und Finanzierungsmöglichkeiten der Biodiversität. Die Nachhaltigkeitswoche kann insofern auch als Auftakt für die im Dezember dieses Jahres stattfindende 13. Vertragsstaatenkonferenz des Übereinkommens über die biologische Vielfalt gelten, bei der Mexiko als Gastgeber fungiert. Abschließend wurden am dritten Tag aktuelle Themen im Bereich nachhaltiger Stadtplanung thematisiert.
Die Nachhaltigkeitswoche fand im Rahmen des Deutschlandjahres in Mexiko statt und wurde von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), der Entwicklungsbank KfW und dem mexikanischen Umweltministerium SEMARNAT mitorganisiert.
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Ab dem 07. Juli können Sie alle Vortäge und die Agenda des Dialogs hier herunterladen