Im Rahmen der 13. Konferenz der Vertragsparteien der Biodiversitätskonvention stellten mexikanische Funktionäre Perspektiven, Lektionen und Herausforderungen bei der Umsetzung und dem Mainstreaming ökosystembasierter Anpassung im mexikanischen Kontext vor.
Im Jahr 2009 definierte die Biodiversitätskonvention den Begriff der ökosystembasierten Anpassung als die Nutzung der biologischen Vielfalt und Ökosystemdienstleistungen als integraler Bestandteil einer Strategie der Anpassung an den Klimawandel. In diesem Sinne umfasst der Ansatz das nachhaltige Management, den Erhalt und Restaurierung von Ökosystemen, um deren Dienstleistungen zu erhalten, welche die Bevölkerung und Gemeinden bei der Anpassung an die nachteiligen Effekte des Klimawandels unterstützen. Als megadiverses und gleichzeitig sehr anfälliges Land für die nachteiligen Effekte des Klimawandels, hat Mexiko die Bedeutung des Konzepts der ökosystembasierten Anpassung erkannt und in seine nationale Gesetzgebung integriert. Des Weiteren nimmt Mexiko seine internationalen Verpflichtungen in besonderem Maße war und hat als eines der ersten Länder bei der Klimarahmenkonvention UNFCCC seine NDCs mit einer Anpassungskomponente hinterlegt, welche ebenfalls das Potenzial und Stellenwert der ökosystembasierten Anpassung betonen.
Während eines Side-Events im Rahmen der COP13 der Biodiversitätskonvention CBD, das durch das Globalvorhaben Mainstreaming EbA unterstützt wurde, diskutierten Rodolfo Lacy, Unterstaatssekretär für Umweltpolitik und Planung des mexikanischen Umweltministeriums (SEMARNAT), Amparo Martínez, Generaldirektorin des Nationalen Instituts für Ökologie und Klimawandel (INECC) und Andrew Rhodes, Generaldirektor für institutionelle Entwicklung und Förderung der Nationalen Kommission für Naturschutzgebiete (CONANP) über die Bedeutung dieses Ansatzes und seines Potenzials zur Erreichung der nationalen Verpflichtungen im Bereich Biodiversität und Klimawandel.
Das Gespräch wurde in drei thematische Blöcke unterteilt: 1) Technische Aspekte und Politiken, 2) Erfahrungen bei der Umsetzung, und 3) Herausforderungen, Chancen und nächste Schritte. Während des Dialogs wurde betont, dass bei der richtigen Konzeptionierung, Implementierung und einem geeigneten Monitoring von ökosystembasierten Anpassungsmaßnahmen, diese kostengünstig umzusetzen seien und gleichzeitig mehrere soziale, ökologische und wirtschaftliche Vorteile generieren würden. Im Zuge dessen ist ein Schlüsselelement die aktive Einbindung der lokalen Bevölkerung und der verarbeitenden Betriebe. Die Vertreter der drei Institutionen betonten die Notwendigkeit, gemeinsam partizipative Strategien zu formulieren, die auf die spezifischen Bedürfnisse der jeweiligen regionalen Gegebenheiten reagieren.
Die Vertreter der Institutionen stimmten überein, dass ein entscheidender Faktor bei der erfolgreichen Umsetzung die Verbindung von Zielen aus den Bereichen Biodiversität und Klimawandel darstellt, um einen sektorübergreifenden Ansatz auf lokaler Ebene zu ermöglichen. INECC und CONANP teilten einige Erfahrungen von ökosystembasierten Anpassungsmaßnahmen mit dem Plenum. Ausgehend von diesen Erfahrungen wiesen die Vertreter der Institutionen darauf hin, dass es notwendig sei, die Zusammenarbeit zwischen Sektoren und öffentlichen und privaten Institutionen zu fördern. Ferner wurde betont, dass der Ansatz der ökosystembasierten Anpassung eine Chance bietet, um die nationalen Agenden für nachhaltige Entwicklung, Klimawandel und Biodiversität zu integrieren.
Die Diskussionsteilnehmer betonten die Bedeutung von wissenschaftlich fundierten Informationen über die Verwundbarkeit von Gemeinden und der Ökosysteme gegenüber dem Klimawandel. Darüber hinaus wurde erwähnt, dass es sehr wichtig sei, Möglichkeiten der technischen Information zu verbreiten und Ownership von Anpassungsstrategien auf allen Ebenen der Regierung zu fördern. Ebenso werden durch die Umsetzung von ökosystembasierten Anpassungsmaßnahmen Vorteile erzielt, wenn es gelingt, Politiken zu harmonisieren und interinstitutionelle und sektorübergreifende Vereinbarungen zu treffen. Während der COP13 wurden in dieser Hinsicht wichtige Schritte unternommen: So wurde erreicht, dass das Thema Biodiversität auf nationaler Ebene Einzug in die Agenden von Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Fischerei und Tourismus findet. Der Ansatz der ökosystembasierten Anpassung kombiniert auf diese Weise verschiedene Ziele und kann so zur intersektoralen Kooperation beitragen.
Letztlich betonte das Gremium, dass für die Dauerhaftigkeit und die Bewertung der Auswirkungen der ökosystembasierten Anpassungsmaßnahmen, sowohl in Bezug auf Klimawandel als auch im Bereich der Biodiversität, ein verlässliches System zum Monitoring und Evaluierung (M & E) unerlässlich ist. In Mexiko und der Welt ist noch ein langer Weg zu gehen. Die Vertreter der drei Bundesinstitutionen äußerten jedoch ein großes Engagement und Interesse bei der Umsetzung des mainstreamings von ökosystembasierten Anpassungsmaßnahmen. Die Zusammenarbeit auf allen Ebenen und Bereichen wird entscheidend zur Verwirklichung der Ziele beitragen, die sowohl in internationalen Abkommen wie in den Aichi-Zielen und dem Abkommen von Paris, aber auch auf nationaler Ebene im Allgemeinen Gesetz über den Klimawandel und der Nationale Strategie des Klimawandels („Vision 10-20-40“) verankert sind .
Dieser Side-Event fand am 5. Dezember 2016 im Rahmen der COP13 der Biodiversitätskonvention in Cancún, Quintana Roo statt.
Weiterführende Informationen zum Thema:
Klimawandel-Strategie, ausgehend von Naturschutzgebieten. Resilienz in Mexiko 2015 – 2020