Viele Unternehmen bevorzugen es ihre alten LKWs zu verkaufen statt sie abwracken zu lassen. Um diese Tendenz zu bremsen und Treibhausgas-Emissionen zu reduzieren, hat die mexikanische Regierung die Abwrackprämie um mehr als 55 Prozent erhöht. Über die Hälfte der Kredite sollen an Kleinstfuhrunternehmen gehen.
In einer offiziellen Pressemitteilung hat das mexikanische Transportministerium SCT eine Erhöhung des Anreizes zum Abwracken angekündigt (Link zur Pressemitteilung unten). Damit sollen zukünftig pro Jahr 6000 LKWs abgewrackt und durch neue ersetzt werden – 83 Prozent mehr als der jährliche Durchschnitt der letzten zehn Jahre. Dies entspricht, nach Berechnungen eines von der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH entwickelten Rechners, einem Minderungspotenzial von 379,460 Tonnen CO2.
Beim Abwracken eines LKWs gilt zukünftig für den darauffolgenden Kauf eines neuen LKWs ein neuer Anreizwert. Je nach Fahrzeugtyp wurde die Attraktivität für den Kauf eines neuen LKWs zwischen 55.3 und 81.3 Prozent erhöht. So sollen Spediteure überzeugt werden ihre alten LKWs abwracken zulassen statt sie zu verkaufen.
Beispiele aus Kalifornien und Chile zeigen, dass der Anreiz über 30 Prozent des Wertes vom neuen LKW liegen muss, um Fuhrunternehmen zu überzeugen ihre LKWs abwracken zu lassen. Dies gilt besonders für Fahrzeuge mit relevanter Restlebensdauer und Fahrleistung. Folgende Graphik veranschaulicht, dass es ein ideales Alter zum Abwracken gibt: Sind die LKWs zu neu, ist die Effizienzsteigerung nicht groß genug (Kurve 2012). Sind die Fahrzeuge zu alt, ist die Restlebensdauer und Fahrleistung nicht mehr relevant (Kurve 2010). Ein signifikanter Einfluss für die Umwelt wird also vor allem bei LKWs, die zwischen 15 und 25 Jahre alt sind, erzielt (Kurve 2011).
Graphik: CO2 Minderungspotenzial beim Abwracken und Ersetzen von LKWs unterschiedlichen Alters (5, 15 und 35 Jahre)
Zum ersten Mal sollen vor allem Kleinstfuhrunternehmen von dem Kredit profitieren: Von den 6000 Krediten, sollen mindestens 3000 an Spediteure mit ein bis fünf Fahrzeugen gehen. Die Regierung hatte bereits im November 2014 eine Kreditgarantie – genannt „Parri Passu“ – für Kleinst- und Kleinfuhrunternehmen eingeführt. Beide Maßnahmen erhöhen die Teilnahme dieser Unternehmen an der Abwrackprämie. Spediteure mit kleinen Flotten sind die Zielgruppe des Güterverkehr-NAMAs, da diese einen großen Anteil der nationalen Flotte ausmachen und besonders alte und schlecht gewartete LKWs besitzen. Das THG-Minderungspotenzial in der Gruppe ist daher besonders hoch.
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