In den internationalen Klimaverhandlungen spielen die Begriffe NAMA und INDC eine wichtige Rolle für nationale Maßnahmen und Strategien angesichts des Klimawandels. Einen Überblick über Unterschiede zwischen den beiden Konzepten und ihre Zusammenhänge bot das Webinar „Verknüpfungen zwischen NAMAs und INDCs“.

Ziel des Webinars war es, die Unterschiede zwischen den Begriffen NAMA (Nationally Appropriate Mitigation Action) und INDC (Intended Nationally Determined Contribution) für die Teilnehmenden aufzuschlüsseln und herauszuarbeiten wie beide miteinander verknüpft sind. Bei einem NAMA handelt es sich um eine konkrete Maßnahme, die sowohl auf nationalem als auch auf regionalem Niveau sowie sektorspezifisch entwickelt und umgesetzt werden kann. INDCs hingegen sind das nationale Klimaziel, das aus einzelnen, mehreren Maßnahmen oder aus wirtschaftsweiten Zielen bestehen kann, wobei eventuell nur beispielhaft auf konkrete Maßnahmen Bezug genommen wird. Das bedeutet beide Konzepte können einander ergänzen: Gewonnene Informationen aus vorhandenen NAMAs können beispielsweise als Anhaltspunkte für den Umfang des INDC eines Landes dienen. Der INDC auf der anderen Seite kann als übergeordneter Gesamtrahmen Synergien zwischen bereits vorhandenen NAMAs aufzeigen, Priorisierung erleichtern und die Akteure der NAMAs miteinander in Kontakt bringen.

Wie die Zusammenhänge zwischen NAMAs und INDCs in der Praxis aussehen können, zeigten die Präsentationen zu Costa Rica und Kolumbien. In Costa Rica unterstützt die Firma Perspectives Climate Change durch die Analyse von vorhandenen NAMAs die Costa-ricanische Regierung bei der Potentialabschätzung für das nationale INDC. In Kolumbien soll das Portfolio der vorhandenen NAMAs aktualisiert werden und bei der Umsetzung des INDC helfen. Ziel ist es die Umsetzung der NAMAs zu erleichtern sowie den Stand der Umsetzung durch ein System zum Monitoring, Reporting und Verification zu überprüfen.

Das Webinar wurde von „International Partnership on Mitigation and MRV“ in Kooperation mit dem “Global INDC Support Programme” der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH organisiert. Daniel Blank von der GIZ bot einen Überblick über die Konzepte NAMA und INDC. Die Praxisbeispiele stellten Vanessa Villa von Perspectives Climate Change, Costa Rica und Alba Milena Ruíz vom kolumbianischen Umweltministerium vor. Moderiert wurde das Seminar vom 24.09.2015 von Daniela Boos.

Alle Präsentationen des Webinars finden Sie auf der Website von International Partnership on Mitigation and MRV.